Weaning in der Beatmungs-WG
Das Weaning, die Entwöhnung von Patienten, die aufgrund eines komplexen Krankheitsverlaufes tracheotomiert und beatmet sind, ist ein sehr fachlich anspruchsvoller und komplexer Vorgang. Im Vordergrund stehen hier vor allem Atmungstherapeuten und Pflegefachpersonen mit Erfahrung in Intensivpflege. Aufgrund der politisch-pflegerischen Situation sind allerdings immer weniger Pflegefachpersonen auf dem Arbeitsmarkt zu finden, die hier zum Einsatz kommen können. Auch wenn in der Literatur vorwiegend Ärzte erwähnt werden, kann man jedoch sagen, dass in der Praxis die Anzahl unerfahrener Ärzte oft höher ist, die nie mit solchen Patienten gearbeitet haben. Pflegefachkräfte, speziell in der außerklinischen Intensivpflege sollten deswegen auch mehr und mehr fachlich weitergebildet und geschult werden.
Die Arbeit am Bett, mitsamt der Beurteilung und Durchführung der erforderlichen Maßnahmen, leistet, so kann man sagen, die Pflege.
Weaningzentren, die zertifiziert sind, müssen strengen Vorgaben erfüllen, was Qualifikation und Infrastruktur angeht.
Weaning ist deshalb in der außerklinischen Intensivversorgung nicht gleichermaßen möglich als in einer speziellen Fachklinik.
Jedoch ergeben sich bei entsprechendem Engagement und Begleitung eines Atmungstherapeuten und anderer Experten mit entsprechender Erfahrung und interdisziplinärer Vernetzung, auch mit entsprechenden Fachkliniken, gute Möglichkeiten, Menschen wieder von der Beatmung wegzubekommen und in ein „normales“ Leben zurückzuführen.
Da der Gesetzgeber hier jetzt durch das neue IPReG Gesetz eine regelmäßige Weaning Potentialerhebung fordert, sich aber nicht tief genug Gedanken gemacht hat über die Umsetzung, wollen wir hier einmal die Unterschiede zeigen, was möglich ist und was nicht.